Unterschiede zwischen Japan und Deutschland

Da wäre erst einmal die sprichwörtliche japanische Höflichkeit. Sie ist tatsächlich ein Merkmal des Japaners.

Japan-Reisende kommen sich im ersten Moment von soviel Höflichkeit fast veräppelt vor, erleiden aber bei der Rückkehr regelmäßig einen wahren Kulturschock, wenn sie sich wieder an unhöfliche, rücksichtslose, unfreundliche Landsleute gewöhnen müssen. Auch das Klischee vom fleißigen Japaner stimmt. Sie arbeiten hart, viel länger als wir und das ohne Murren und sie identifizieren sich sehr viel mehr mit ihrer Firma und ihrem Arbeitgeber. Offiziell arbeiten sie 6 Stunden mehr in der Woche und gehen 9 Jahre später in Rente als die Deutschen.

Der Japaner ist tatsächlich durchschnittlich 8cm kleiner als der Deutsche, dafür wiegt er aber auch im Durchschnitt 19kg weniger

Keine Mülleimer auf den Straßen

Ja, du hast richtig gehört. Auf Japan’s Straßen wirst du keinen Mülleimer finden. Wohin dann mit dem Müll? Einfach mit nach hause nehmen. So zumindest handhaben es die Japaner, denn das Land ist eines der saubersten unserer Erde. Obwohl in Japan fast alles gleich mehrfach verpackt wird, findet man nirgends Müll herum liegen. Wichtig ist also: Jeglichen Müll immer schön wieder mit nach Hause nehmen.

Höflichkeitsformen

Die Umgangs- und Höflichkeitsformen in Japan sind definitiv anders, als die unseren in Deutschland. Die Dinge, die wir als unhöflich empfinden sind zwar im Regelfall ähnlich in Japan, trotzdem gibt es aber einige Punkte, in denen die Japaner ganz anders ticken, als wir.

Dazu gehören zum Beispiel:

- Die Schuhe werden vor dem Betreten einer Wohnung, eines Restaurants oder Tempels immer ausgezogen. Wer das vergisst, wird als sehr unhöflich empfunden.

- Die Nase in der Öffentlichkeit zu putzen gilt ebenfalls als unhöflich. Lieber zieht man sie hoch, solange, bis man ungestört ein Taschentuch zücken kann. Bei uns ist es lustigerweise genau andersherum.

- Mal eben auf dem Weg zur Bahn ein Brötchen in den Mund geschoben – das sieht man in Japan eher selten. Essen ist in Japan ein Ritual, das zelebriert wird. Deshalb ist es wichtig im Sitzen ein vernünftige Mahlzeit zu sich zu nehmen.

- In japanischen Restaurants, allerdings, fragt man nachdem man mit dem Essen fertig ist recht zügig nach der Rechnung und macht sich dann auch auf den Weg nach hause. Man bleibt also, nicht wie bei uns, noch ein wenig sitzen, um sich zu unterhalten, sondern macht den Platz für die nächsten Besucher frei. Das empfinden wir vielleicht etwas ungemütlich, wird in Japan aber so gemacht.

- Es ist ebenfalls wichtig sich zurückhaltend zu zeigen, was einem als Deutscher vielleicht manchmal ein wenig schwer fällt, da wir es gewohnt sind unsere Gefühle ganz direkt auszudrücken. In Japan solltest du das aber vermeiden und dich leise und ruhig verhalten.

Harmonisches Zusammenleben und indirekte Rede

In Japan ist die allgemeine Harmonie einer der wichtigsten Punkte im Alltagsleben. Daher nimmt sich jeder Japaner gerne selbst ein wenig zurück und überlässt den anderen den Vortritt in Entscheidungen oder sonstigen Angelegenheiten. Dazu kommt, dass man negative Gefühle oder Beschwerden in der Regel nicht äußert. Oder zumindest nicht so direkt, wie bei uns. Die Dinge werden dann eher indirekt ausgedrückt, was es für uns manchmal schwer macht sie zu verstehen. Anstatt einem klaren “Nein”, hört man von Japanern gerne auch ein “Vielleicht” oder “Es ist schwierig”. Diese neuen Floskeln lernt man aber nach einiger Zeit zu verstehen.

Hilfsbereitschaft

Zu der Harmoniebedürftigkeit gehört ebenso, dass man dem anderen hilft, so gut wie man kann. In Japan sieht man öfter Mal Beschäftigte aus Supermärkten oder Restaurants mit vergessenen Gegenständen über die Straße laufen, bzw. rennen, wo sie ihr Bestes versuchen, um den Besitzer des verloren gegangenen Gegenstandes einzuholen. Diese Selbstlosigkeit kennen wir von zuhause eigentlich nicht so sehr, daher ist man in Japan schnell davon überwältigt, wie freundlich und hilfsbereit alle sind. Dort gehört es jedoch einfach zur Kultur.

Trinkgeld

In Japan gelten Höflichkeit, Gastfreundlichkeit und guter Service als Selbstverständlichkeit, deshalb gibt man in Japan auch gar kein Trinkgeld.  Das Geben von Trinkgeld wird eher als Beleidigung und nicht als ein gut gemeintes Dankeschön aufgefasst.

Toiletten

Von den japanischen Toiletten hast du wahrscheinlich schon einmal gehört. Sie gelten als eine der großen Unterschiede zu Deutschland bzw. der gesamten westlichen Welt. Japanische Toiletten sind komplett elektronisch ausgerüstet, können sprechen und sogar Geräusche abspielen, die von den wahren Vorgängen in der Toilette ablenken sollen. Darüber hinaus ist der Sitz in Winter meist beheizt und es gibt verschiedene Spühlvorrichtungen. Eine weitere wichtige Sache ist es, dass man die Hauspantoffeln vor der Toilette auszieht und dort die dafür vorgesehenen Toilettenpantoffeln benutzt.

Schlafen

Auch wenn für westliche Gäste oft auch westlich eingerichtete Zimmer bereit gestellt werden, ist es in Japan üblich auf einem Futon, also einer Reisstrohmatte auf dem Boden zu schlafen. Dieser Futon wird jeden Abend aus dem Schrank geholt und zum Schlafen auf den Boden gelegt. Tagsüber legt man ihn dann wieder in den Schrank um mehr Platz in seinem Zimmer zu haben.

Atemschutzmasken bei Erkältung

Wenn man eine Erkältung hat oder anderweitig erkrankt ist, trägt man in der Öffentlichkeit in der Regel eine Atemschutzmaske, so wie wir sie vom Zahnarzt oder aus dem Krankenhaus kennen. Dies dient dazu die Mitmenschen nicht anzustecken.

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